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Università di Trento

Gegen geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz vorgehen: Das Projekt zum Mansplaining

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25 November 2025
Università di Trento

Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen unterstützt und verbreitet Women&Tech® ETS Wissen über die oft unsichtbaren Mechanismen, die die volle Teilhabe von Frauen am Berufsleben behindern.

Dazu gehören die Phänomene des mansplaining, manterrupting und manscluding: kommunikative Verhaltensweisen, die die berufliche Kompetenz von Frauen infrage stellen oder ihre Teilnahme an Gesprächen und Entscheidungsprozessen einschränken. Es handelt sich um subtile Formen von Misshandlungen, die dazu beitragen können, feindliche und diskriminierende Arbeitsumgebungen zu schaffen.

Die Mitarbeit am Forschungsprojekt

Women&Tech® ETS hatte die Ehre, an der Erstellung der Studie „Mansplaining and Workplace Incivility, Mechanisms to Female Focused Bullying?“ mitzuwirken, die kompetent und großzügig vom Bereich Arbeits- und Organisationspsychologie, Abteilung für Psychologie und Kognitionswissenschaften der Universität Trient koordiniert wurde.
Das Projekt, das von März bis Dezember 2024 an einer Stichprobe italienischer Arbeitnehmerinnen durchgeführt wurde, analysierte im Zeitverlauf, wie Verhaltensweisen des Gender Competence Questioning (GCQ) — darunter Mansplaining, Manterrupting und Manscluding — sich entwickeln und zu schwerwiegenderen Formen von Misshandlungen wie Unhöflichkeit und Mobbing intensivieren können.

Was aus der Studie hervorgeht

Die Ergebnisse zeigen:

  • Die Formen von „leichten“ Misshandlungen sind nicht harmlos: Sie können sich im Laufe der Zeit zu Mobbing entwickeln. Die Studie bestätigt ein Eskaltionsmuster vom GCQ zum Mobbing.
  • Organisationen und Führung machen den Unterschied: Arbeitnehmerinnen mit kompetenten Führungskräften berichten signifikant weniger von Episoden wie Mansplaining, Unhöflichkeit und Mobbing.
  • Die Dynamiken unter Frauen erfordern Aufmerksamkeit: 67 % der Opfer geben an, von anderen Frauen Mobbing erfahren zu haben, ein Phänomen, das mit Rollendruck und internen Wettbewerbsstereotypen in Organisationen verbunden ist.
  • Online zu arbeiten beseitigt das Problem nicht: Remote- und hybride Arbeitsweisen verringern nicht das Risiko von Misshandlungen, die unterschiedliche kommunikative Formen annehmen.

Warum es heute wichtig ist, darüber zu sprechen

Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen bedeutet auch, die subtilen und systemischen Formen der Diskriminierung anzuerkennen und zu verhindern, die sich im Berufsleben zeigen. Diese Verhaltensweisen sichtbar zu machen, sie zu verstehen und zu messen, ist ein notwendiger Schritt, um gerechte, respektvolle und inklusive Arbeitsumgebungen zu schaffen.

Women&Tech® ETS wird weiterhin mit Institutionen, Forschungszentren und Unternehmen zusammenarbeiten, um Kultur, Bewusstsein und bewährte Praktiken gegen jede Form von geschlechtsspezifischer Gewalt zu fördern, ausgehend von Worten, Gesten und täglichen Beziehungen.

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